
Kloster Muri: Heilkunst der Mönche
Streifzug ins Kloster Muri mit Orgelvorführung - Wiederholung am 2. Juli 2025
Streifzug mit dem SRF Kulturclub am Mittwoch, 25. Juni 2025
Das Kloster Muri im Kanton Aargau erstrahlt heute nach jahrzehntelanger Renovation in neuem Glanz. Unter dem Label „Murikultur“ findet ein breites Kulturangebot statt. Der Arzt Urs Pilgrim und Norbert Bischofberger führen durch die Klosterkirche, das Museum Kloster Muri und das Museum für medizinhistorische Bücher. Der Streifzug zeigt Muri auch als einen früheren geistigen und politischen Brennpunkt der Eidgenossenschaft.
Das Kloster Muri zählt zu den wichtigsten Kulturdenkmälern des Kantons Aargau und geht auf eine Stiftung von Ita von Lothringen und Radbot von Habsburg im Jahr 1027 zurück. Hier beteten und wirkten Benediktinermönche bis zur Aufhebung des Klosters im Jahr 1841.
Der Grosse Rat des Kanton Aargau beschloss 1841 die Aufhebung der damals bestehenden acht Klöster des Kantons, darunter auch die von Muri. Am 25. Jan. 1841 wurde den Mönchen eröffnet, dass sie das Kloster innert 48 Stunden verlassen müssen. 1845 übersiedelten Abt und Konvent in das ehemalige Augustinerkloster Gries bei Bozen. Die Benediktiner von Muri übernahmen gleichzeitig die Leitung des Kollegiums Sarnen, der heutigen Kantonsschule Obwalden.
Wo das Herz von Kaiserin Zita ruht
Bei seiner Führung stellt der Kunstliebhaber und Arzt Urs Pilgrim die Klosterkirche als eines der bedeutendsten barocken Bauwerke der Schweiz vor. Die romanische Krypta, der gotische Hochchor und das Oktogon als barocker Zentralbau dokumentieren sozusagen die Baugeschichte des Klosters. In der Loretokapelle im ehemaligen Kloster befindet sich seit 1971 die Familiengruft der Nachfahren des Hauses Habsburg. Hinter dem Altar der Kapelle ruhen die Herzen des letzten österreichischen Kaiserpaares, Karl I. und Zita von Bourbon-Parma. In der Gruft haben ihre Nachkommen ihre letzte Ruhestätte gefunden.
Streifzug mit Orgelvorführung
Mit ihren fünf Orgeln gilt die Klosterkirche als Orgelmekka. Die Hauptorgel wurde 1630 von Thomas Schott erbaut und erlebte zahlreiche Umgestaltungen. In den Jahren 1966 bis 1971 wurde sie restauriert. Exklusiv für unseren Streifzug erklingt die Grosse Orgel während der Führung.
Die bald 1000jährige Geschichte des Klosters ist geprägt vom Geist der Benediktinermönche. Sie führten auch eine Apotheke und einen Apothekergarten und machten ihre Klostermedizin der Allgemeinheit zugänglich.
Der Murianer Urs Pilgrim ist mit dem Kulturerbe in Muri eng verbunden. Er hat sich für die Wiederbelebung der Klosteranlage eingesetzt. Dazu gehört die Gründung eines Museums für medizinhistorische Bücher. Dort werden auch Zusammenhänge zwischen Medizin und Religion deutlich. So wurde beispielsweise in einem alten Anatomiebuch die zwölfte Rippe des Mannes aus Angst vor Zensur weggelassen wurde, da Gott nach dem Schöpfungsbericht Eva aus einer Rippe Adams erschaffen haben soll.
Das Programm im Überblick: Mittwoch, 25. Juni 2025
09:30 Uhr Treffpunkt vor der Klosterkirche Muri
Thematische Einführung in den Tag mit Norbert Bischofberger
10.15 Uhr Führung in der Klosterkirche und im Kreuzgang mit Urs Pilgrim, Präsentation der grossen Orgel in der Klosterkirche
12.00 Uhr Mittagessen im Restaurant Adler in Muri AG
13.30 Uhr Spaziergang durch die Klostergärten
14.00 Uhr Führung im Museum für medizinhistorische Bücher mit Urs Pilgrim und im Museum Kloster Muri mit Norbert Bischofberger
Ca. 15.30 Uhr Ende des Streifzugs im Kloster Muri
Hinweise:
Urs Pilgrim: Was hilft? Medizin und Religion in Bildern aus dem Kloster Muri. Theologischer Verlag Zürich, Zürich 2020.